Bereits in seiner viel beachteten Dissertation Namenschatz und Dichtersprache erklรคrte Schramm, dass der Strukturtypus der zweigliedrigen germanischen Personennamen in eine ferne indogermanische Vergangenheit zurรผckreiche. So wie die germanischen Beispiele (vom Typ Wolfram, d.h. โWolfrabeโ) aus komponierten Mannbezeichnungen der Heldenpoesie hervorgingen, d.h. dem dichterischen Vokabular fรผr Fรผrsten und Krieger entsprangen , so sei gleiches fรผr den Namenschatz einer viel frรผheren Zeit wahrscheinlich zu machen โ nรคmlich als Niederschlag der Streitwagenkultur der Indoiraner รถstlich des Kaspisees. Von dort aus sei die Verbreitung in die weitere Indogermania erfolgt โ auch zu den Kelten und Germanen. In seinem neuen Buch unterzieht der Autor seine Theorie einer Prรผfung, Revision und Erweiterung. Der Band ist daher unerlรคsslich fรผr Namenforscher, aber auch die mittelalterliche und nordische Literaturwissenschaft und fรผr die Forschung รผber die Sozialgeschichte des mittelalterlichen Raumes.