Inschriften befanden sich - damals wie heute - auf Mauern und Wänden von Häusern und Tempeln, in Innenräumen von Kirchen, auf der Agora oder dem Forum, auf oder an Ãļffentlich aufgestellten Bildwerken wie Statuen, Reliefs, Gemälden und Mosaiken. Die Gegenwart beschrifteter Objekte prägte und gestaltete den Ãļffentlichen Raum, und selbst wenn die Inschriften nicht â oder nur partiell â gelesen wurden, so luden sie den Betrachter durch ihre oft extrem auffällige Präsenz doch zur Wahrnehmung und Interaktion ein. Durch den Versuch, die Artefakte in ihrem originären sozialen wie räumlichen Umfeld zu rekontextualisieren, erÃļffnen sich neue Deutungsperspektiven: Neben Beobachtungen zur konkreten Gestaltung des einzelnen Schriftzeugnisses gewinnen Fragen nach der räumlichen Beziehung zu benachbarten Monumenten, der Platzierung im Ãļffentlichen Raum und der sich damit wandelnden Rezeptionsbedingungen an Bedeutung.