»Es gibt noch Arbeiter in Deutschland«: Zur Kategorie ›Arbeiter‹ in der bundesdeutschen ›Arbeitnehmergesellschaft‹

· Ordnungssysteme Book 60 · Walter de Gruyter GmbH & Co KG
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Arbeiter sind längst von der politischen Bühne verschwunden – scheinbar zwangsläufig infolge des Strukturwandels. Begreift man ›Arbeiter‹ jedoch als eine Ressource gesellschaftlichen Wissens, kommen Akteure wie Gewerkschafter, Filmschaffende und Wissenschaftler in den Blick. Sie nutzten in den 1970er und 1980er Jahren kreativ das Potential der ›Arbeiter‹. Und doch gaben sie diese Ressource bewusst wieder auf. Was bewegte sie dazu?

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Warum spielen Arbeiter heute keine Rolle mehr? Schnell kommt der wirtschaftliche Strukturwandel als Erklärung in Betracht. Sie trägt aber kaum, wenn man ›Arbeiter‹ als eine Ressource gesellschaftlichen Wissens begreift. Das Verschwinden von Wissensbeständen ist schwer zu erklären, gerade wenn sie gesellschaftlich so tief verwurzelt sind wie die Kategorie ›Arbeiter‹.

Warum also gaben Akteure diese Ressource scheinbar leichtfertig auf? Dieser Frage geht die Studie in ganz unterschiedlichen Feldern nach und kommt zu teils überraschenden Ergebnissen. So waren ausgerechnet der DGB und die IG Metall entschiedene Gegner der Kategorie ›Arbeiter‹, da sie in ihr eine Bedrohung ihrer ›Arbeitnehmer‹politik erblickten. Erst in den 1970er Jahren richtete der DGB ein Arbeiterreferat ein, das in den 1980er Jahren ganz neue Wege der Gewerkschaftspolitik beschritt. Innovationspotential entfaltete die Ressource ›Arbeiter‹ auch in der Filmbranche und in der Wissenschaft. Dass sich letztlich alle Akteure dennoch wieder von den ›Arbeitern‹ distanzierten, war keineswegs zwangsläufig.

Die Studie eröffnet durch ihren wissensgeschichtlichen Ansatz neue Perspektiven auf die ›Arbeiter‹geschichte wie auch auf die Zeit »nach dem Boom«.

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