Politischer Protest: Politisch alternative Gruppen in der DDR

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Wie entsteht politischer Protest in einer politisch durchorganisierten Gesellschaft? Diese Frage wird untersucht anhand des Aufkommens politisch alternativer Gruppierungen im Umfeld der evangelischen Kirchen in der DDR.
Was waren die sozialen und politischen Bedingungen, unter denen sich politischer Protest in der DDR formieren konnte? Ausgehend von einer Analyse der politischen Verfaßtheit der DDR-Gesellschaft wird diese Frage unter Rückgriff auf geläufige Ansätze der Bewegungsforschung (political opportunity structure approach, Ressourcenmobilisierungsansatz, framing-Konzepte) untersucht. Die empirische Materialgrundlage bilden Interviews mit führenden Vertretern der politisch alternativen Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen in der DDR. Ihre Aussagen dienen dazu, Motive für das politische Engagement in diesen Gruppen herauszuarbeiten, sowie Ziele und Mittel ihres Handelns, ihre interne Kommunikationsstrukturen und ihre externen Beziehungen zur SED, zur Kirche, zu den Ausreisewilligen und zur Bevölkerung zu analysieren. Den Abschluß bildet eine Analyse der Rolle der Opposition im Prozeß des gesellschaftlichen Umbruchs im Herbst 1989, die auf der Grundlage eines Modells von Pierre Bourdieu zu einer neuen Erklärung dieses Prozesses kommt.

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