Dass sich Ovid auch und gerade in der Darstellung der weiblichen Psyche als besonders einfÞhlsamer Menschenkenner erweist, ist schon des Ãķfteren beobachtet worden. Dieses EinfÞhlungsvermÃķgen lÃĪÃt sich in der zugespitzten Situation des Rollenkonfliktes in besonderer Weise deutlich machen. Anhand von fÞnf Frauengestalten, die der Dichter bewuÃt in das Spannungsfeld von gesellschaftlichen Erwartungen und persÃķnlichen SehnsÞchten, von epischer Pflicht und elegischer Liebe hineinstellt, weist die vorliegende Monographie nach, wie Ovid sich die weibliche Perspektive zunutze macht, um Þberkommene Strukturen zu hinterfragen und das individuell Menschliche aufzudecken, das sich hinter den Fassaden und im Dschungel der Tabus und Konventionen seine je eigenen Wege bahnt.