Hans Fallada, geboren als Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen am 21. Juli 1893 in Greifswald, ist eine der faszinierendsten Figuren der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Sein Leben war geprägt von persönlichen Kämpfen, gesellschaftlichen Umwälzungen und einem unerschütterlichen literarischen Schaffen. Fallada, ein Pseudonym, das er sich nach den Märchenfiguren "Hans im Glück" und "Falada" ausdachte, begann früh zu schreiben, doch sein Weg war alles andere als geradlinig.Seine Jugend war von Depressionen und Drogensucht überschattet, was in mehreren Selbstmordversuchen und Aufenthalten in psychiatrischen Anstalten gipfelte. Diese Erfahrungen prägten seine Werke, die oft die dunklen Seiten des menschlichen Daseins beleuchten. Während der Weimarer Republik erlebte er erste literarische Erfolge, doch es war die Zeit des Nationalsozialismus, die seine Karriere und sein Leben nachhaltig beeinflusste.Fallada geriet mehrfach in Konflikt mit dem NS-Regime, was ihn jedoch nicht davon abhielt, weiterhin zu schreiben. Seine Werke, darunter der berühmte Roman "Jeder stirbt für sich allein", bieten einen schonungslosen Blick auf das Leben unter der Diktatur und gelten als wichtige literarische Zeugnisse dieser Zeit. Nach dem Krieg setzte er sich mit den Nachwirkungen des Nationalsozialismus auseinander und blieb bis zu seinem Tod 1947 ein kritischer Beobachter seiner Zeit.Sein Einfluss auf zeitgenössische Autoren ist unbestreitbar, und seine Fähigkeit, menschliche Schwächen und gesellschaftliche Missstände darzustellen, macht ihn zu einem relevanten und wichtigen Schriftsteller auch für moderne Leser. Falladas Leben und Werk sind ein eindrucksvolles Zeugnis für die Kraft der Literatur, selbst in den dunkelsten Zeiten.