Die Walter-Gestalt, am bekanntesten als Titelgestalt des Waltharius, war seit den BrÃŧdern Grimm zunächst Domäne der Germanistik und der sich konstituierenden Mittellatinistik; doch beschäftigt sie seit etwa 120 Jahren auch andere Philologien wie Romanistik, Slavistik und Orientalistik - immer wieder auch in Form von âGrenzÃŧberschreitungen' - , ohne dass bisher in den elementarsten Fragen ein Konsens erzielt wurde. Die Romanistik ist unmittelbar beteiligt durch die Problemkomplexe um Gualter del Hum, um Gaiferos und um die Muttersprache des Waltharius-Dichters, doch macht deren erneute Untersuchung, wie sie hier insbesondere auf Grund neuer linguistischer und onomastischer Beobachtungen unternommen wird, weitere GrenzÃŧberschreitungen notwendig - nicht zuletzt in der Auseinandersetzung mit der These von Fradejas Lebrero zur Sage von Baá¸Ĩlul ibn Marzuq als vermeintlicher Quelle sowohl der bekanntesten Gaiferos-Romanze (WH 173) wie des Waltharius. So ist (fast) eine Allround-Monographie zu einer der facettenreichsten Gestalten der mittelalterlichen Literatur entstanden.