Einer der bedeutendsten oberdeutschen Berufssรคnger und Spruchdichter war der 1416 bzw. 1421 in Sรผlzbach bei Weinsberg geborene Michel Beheim (1474/78 ermordet). Er erlernte zunรคchst wie sein Vater das Weberhandwerk, um dann als Sรคnger und Dichter in den Dienst Konrads von Weinsberg zu treten und nach dessen Tod an fast allen groรen Hรถfen des Reichsgebiets als Berufsdichter aufzutreten. Neben drei strophischen Chroniken stammen von Beheim rund 450 in elf erhaltenen Melodien gedichtete Lieder, die zwischen 1449 und 1474 datierbar sind: religiรถse Lieder, Lieder zu allgemeinen Moral- und Ethikfragen, politische und autobiografische Lieder, Liebeslieder, Lieder zur Kunstauffassung und -ausรผbung. Eine Besonderheit sind ihre รberschriften, die Einblicke in die Entstehungs- und Auffรผhrungsumstรคnde geben. Die Lieder sind u.a. รผberliefert in drei Gesamthandschriften, von denen die Heidelberger Handschriften Autographe Beheims sind. Die Mรผnchner Handschrift Cgm 291 wurde dagegen von dem Berufsschreiber Jรถrg von Clein geschrieben und von Beheim durchkorrigiert. // Autor: Peter Czoik // Datum: 2016