Entscheidung ist ein รคuรerst subtiler Vorgang menschlichen Verhaltens, eine Bewegung, die, einem Impulse folgend, den einen Bereich verlรครt, um in einen neuen (oder mehrere) ein zutauchen. Der Punkt dazwischen ist der, an dem die Entschei dung fรคllt oder getroffen wird, der Entscheidungsprozeร, das Vorgehen bis dahin. Das Bild, das vor einem auftaucht, ist das eines Vogels, den man abschieรt, nachdem er eine Weile vor einem hergeflat tert ist. Der tรถdliche Treffer verwandelt das fliegenden Tier in ein Material der Kรผche. Er trennt das System der Jagd, dessen Ziel und Hรถhepunkt er ist, von dem der Ernรคh rung, fรผr das er eine Grundlage liefert. Der grรถรte Teil der Entscheidungsliteratur sieht diesen Prozeร als einen gradlinig auf ein Ziel bezogenen Vorgang, wobei das Ziel zugleich ein Urteil und eine scharfe Tren nung, eine Zรคsur bedeutet, mit dem der Prozeร abgeschlossen ist. Diese Sichtweise basiert auf dem Modell eines rational handelnden Akteurs - gleichgรผltig, ob es sich um einen in dividuellen oder kollektiven Entscheider handelt. Sie ist in einem Zusammenhang s. innvo 1 1,in dem es darum geht, einen meรbaren output zu optimieren, also z.B. in der Betriebs wirtschaft. Im politischen Bereich dagegen ist sie allen falls irrefรผhrend. Dies aus zwei Grรผnden: zum einen ist Politik nicht allein mit dem Gesichtspunkt rationalen Han delns zu fassen. Und zum zweiten ist politischer output nicht meรbar.