ÂŧâšMark und Beinâđ ist durch die politische Entwicklung ziemlich problematisch. Wer interessiert sich jetzt noch fÞr eine Reise nach Polen? Alle wollen doch in die DDR.ÂŦ Dies schreibt Walter Kempowski am 14. MÃĪrz 1990 in sein Tagebuch. Er ahnt voraus, welches Schicksal seine als ÂŧEpisodeÂŦ betitelte ErzÃĪhlung ereilen sollte. Die Rezeption blieb bis auf wenige Ausnahmen zunÃĪchst spÃĪrlich, besprochen wurde das Buch nur sehr oberflÃĪchlich. Die wissenschaftliche Rezeption erkannte dann allerdings doch relativ schnell die Âŧsatirisch angelegte SelbstenthÞllung der FigurenÂŦ (Dietmar Pertsch). Da wÃĪre bspw. Anita Winkelvoss, die von Konzentrationslagern nichts mehr hÃķren will, weil sie damit in der Schule bereits âšgeelendetâđ worden sei. Da wÃĪre Hansi Strohtmeyer der mit seiner forschen, zuweilen pietÃĪtlosen Art auffÃĪllt. Ãberhaupt ist Mark und Bein voll von provokanten Szenen und anstÃķÃigen Figuren. Die ÂŧEpisodeÂŦ ist alles andere als politisch korrekt. Sie ist ein Versuch Þber die Grausamkeit und muss als solcher die Rezeptionsgemeinde herausfordern. Dieser Herausforderung haben sich die BeitrÃĪgerinnen und BeitrÃĪger des ersten Kempowski-Jahrbuchs in vielfÃĪltiger Hinsicht gestellt.